Dienstag, 2. Dezember 2008

Jetzt sitzen wir fest

Liebe Freunde,
wir haben vor gut 4 Tagen Luang Prabang in Richtung Phonsavan verlassen. In Luang Prabang haben wir einen Schweizer, Fritz aus Zueri, kennen gelernt, der hier oefters in den Ferien ist und hier sehr viele Einheimische kennt. Wir konnten mit ihm gratis nach Phonsavan reisen =). Mittlerweile hat uns Fritz in Richtung Vientiane, weiter nach Thailand, verlassen. Wir sitzen hier mehr oder weniger fest. Die geplante Route ueber Sam Neua (im Nordosten des Landes) mussten wir verwerfen, da die Busse nur fahren, wenn sie voll sind. Und da aufgrund der Proteste am Flughafen von Bangkok keine neuen Touristen kommen, gibt es auch keine vollen Busse. Deshalb reisen wir jetzt erst am Freitag weiter nach Vietnam, resp. Vinh.
Es ist aber nicht weiter tragisch. Wir leben den gleichen Rhytmus wie die Einheimischen, spielen Karten, lesen ein wenig, sitzen am Feuer rum oder trinken den einheimischen Reisschnaps (Lao Lao). In Phonsavan ist zur Zeit auch ein Festival (mit Stierkaempfen und Essensstaende), das uns nicht wirklich lange schlafen laesst. Zum Teil beginnen sie bereits vor 6 Uhr in der Frueh mit Musik. Da nuetzen auch die Stoepsel in den Ohren nicht viel. Phonsavan selbst aehnelt einem wild wild west Oertchen. Eine streckengerade Strasse, an dem sich Restaurant, Guesthouses und Hotels aneinanderreihen. Drumherum ist dann nur noch die trockene Hochebene mit den Plain of Yars zu sehen. Die Plain of Yars sind Steinkruege, die etwa 2000 Jahre alt sind. Es hat etwas sehr mystisches an sich, da man nicht weiss, welche Verwendung diese Kruege hatten, bzw. wer diese gebaut hat. War auf jeden Fall sehr interessant und der Sonnenuntergang gab dem Ganzen eine besondere Stimmung. Diese Provinz um Phonsavan hat auch eine sehr historische Bedeutung und ueberall sind Bombenkrater zu bewundern. Als der Vietnamkrieg wuetete, hatte Amerika seinen Flugwaffenstuetzpunkt in Thailand und um Hanoi zu bombardieren, musste man ueber Laos fliegen. Wenn die Sicht in Hanoi schlecht war, mussten die Bomber kehrt machen und liessen die scharfen Bomben ueber diese Provinz fallen. Hier sind mehr Bomben explodiert als im 2. Weltkrieg, und das sagt schon sehr viel aus.
Nachdem wir vor gut einem Monat gegrinst haben und euch Schneefrauen und -maenner genannt haben, so frieren wir uns hier so ziemlich den Arsch ab. In der Nacht ist es hier ungefaehr 0 - 3 Grad kalt. Am Morgen frueh liegt Frost auf dem Boden und derjenige, der ein Auto hat, muss seine Scheiben freikratzen... Trotzdem haben wir Glueck und geniessen wolkenlose Tage und waermen uns an der Sonne hier auf. Diese ist jedoch so stark, dass ich mir meine Nase (Dario) rot gebraeunt habe =).
Leider koennen wir euch von hier aus keine Fotos hinzufuegen, da die Internetverbindung gleich schnell ist wie die Einheimischen, einfach nur gemuetlich =). In Vietnam werden wir dies noch nachtraeglich erledigen.

Ganz liebe Gruesse aus Phonsavan,
Dario + Sibylle

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